Schärfere Sicherheitskontrollen für Calais-Region gefordert

Das es vermehrt zu Ladungs- und Kraftstoffdiebstählen im Transportbereich kommt, ist allseits ein bekanntes Problem.  Ein noch relatives junges Problem ist allerdings die unbewusste Beförderung von blinden Passagieren. Dies passierte kürzlich einem Fernfahrer des ASTRE-Mitglieds Sachsenland Transport & Logistik GmbH Dresden.
Als der Fahrer von seiner vorgeschriebenen neunstündigen Ruhepause zurückkam und eine Abfahrtskontrolle durchführen wollte, bemerkte er „Leben“ auf der Ladefläche. Nach dem Öffnen der Türen wurde er mit leeren Flaschen beworfen und eine Gruppe von ca. 15 bis 20 Personen verließen fluchtartig den LKW.

Der Fahrer blieb, bis auf einen Schreck, unverletzt. Anders als der LKW von der Sachsenland GmbH.  Um in den Auflieger zu gelangen, schnitten die Personen ein Loch in die Dachplane und kletterten offensichtlich in der Nacht in das Fahrzeug. Der Schaden beläuft sich auf einen vierstelligen Betrag.

Immer öfter kommt es zu dieser Art von Zwischenfällen. Mittlerweile wird den Fernfahrer davon dringendst abgeraten, in der Region rund um Calais zu parken und es werden stärkere Kontrollen durchgeführt. Seitdem 2018 das letzte Flüchtlingslager in der Region geräumt wurde, versuchen Migranten sich bereits vor der kritischen Grenzregion in die Lastkraftfahrzeuge zu gelangeln, um sich als blinde Passagiere so über die Grenze nach Großbritannien zu schmuggeln.
Die Lage in der Region ist und bleibt angespannt, denn die Franzosen wollen aufgrund des bevorstehenden Brexits die britische Grenze auf französischem Boden nicht weiter schützen. Doch statt den Grenzschutz neu zu verhandeln, konnte der französische Präsident Macron nur einen Zuschuss für die Sicherung der Staatsgrenze aushandeln.

Der Transportbranche bleibt nur zu hoffen, dass die Kontrollen weiter ausgebaut und verschärft werden. Es besteht nicht nur ein Risiko für die Fahrer, sondern es entsteht auch an den LKW und der Fracht ein großer Schaden, der sich jährlich auf Millionen verläuft. Denn nicht nur, dass die Planen repariert werden müssen und es so zu Ausfällen kommt, sondern auch die beschädigte Ware muss ersetzt werden und gerade bei Just-in-Time und Just-in-Sequence-Produktion Lieferungen kann es auf der Empfängerseite zu erheblichen Produktionsausfällen kommen.