Wie und vor allem wann der Brexit kommt, ist weiterhin ungewiss. Sicher ist, dass die Auswirkungen bereits jetzt sichtbar sind. Die Exporte von Deutschland nach Großbritannien gingen bereits im ersten Halbjahr 2018 um rund 8 Prozent zurück. Die Importe innerhalb des Inselstaates sanken sogar auf 15 Prozent.

Experten gehen davon aus, dass die Rückgänge ein erster Vorgeschmack sind, auf das was nach dem Brexit kommt: längere Lieferzeiten auf Grund von Zollformalitäten, die sich auf die bisherigen Arbeitsprozesse unwirtschaftlich auswirken.

Seit geraumer Zeit fangen deutsche Unternehmen an nach Alternativen zu britischen Lieferanten zu suchen. Das gilt auch für viele britische Unternehmen, sie führen ihre Produktionen zurück, da sie auf Grund des Brexits geringere Absatzchancen in der Europäischen Union sehen.

Obwohl sich der Austritt bis dato noch in der Planungsphase befindet, erkennt man die Folgen, gemessen am Gewicht, sehr deutlich. Die deutschen Exporte in das Vereinigte Königreich brachen im ersten Halbjahr 2018 um 8,1 Prozent auf 8,7 Millionen Tonnen ein. In die umgekehrte Richtung wurden nur 7,6 Millionen Tonnen gehandelt – dies ist eine Differenz von 15,2 Tonnen als im ersten Halbjahr 2017.
Hieran erkennt man besonders drastisch die Herausforderungen für Unternehmen, wenn die Handelsgrenzen aufgebaut werden.

Falls es zu einem „harten Brexit“ kommen sollte, mit einem Ausstieg ohne jegliche Regeln, hätte Großbritannien sofort einen Status als irgendeine Mitglied der Welthandelsorganisation, welches mit der EU keine weiteren Vereinbarungen getroffen hat, wie es zukünftig weitergehen soll

Ohne eine klar definierte Übergangsregelung von mindestens zwei Jahren wären Grenzkontrollen, Zölle und lange Wartezeiten vorprogrammiert. In Zeiten, auf denen alles auf eine Belieferung just in time abgestimmt ist, sind dies katastrophale Aussichten.

Grafik: Reichelt Kommunikationsberatung