von Bettina Wietzel-Skakowski

Bettina Wietzel-SkakowskiIm Rahmen der Befragung COVID-19 haben wir auch die Rubrik „Bemerkungen“ aufgenommen. Hier haben einige Partner den Wunsch nach Kontaktaufnahme geäußert, auch für das Internationale Netz der ASTRE.

Ein Partner wollte folgende Botschaft loswerden:
In den schlimmsten Wochen der Krise kamen die ASTRIANER bei mir auf den Hof. Was sich lange Jahre nur schwer angelassen hat, kam nun in der Krise zustande. Wir fahren nun zwischen DACH und BENELUX sowie Italien regelmäßig Direktlinien. Und ich wurde gar nicht einbezogen, das haben die Mitarbeiter untereinander bereits abgemacht. Ich sehe nur noch wie sich die Fahrzeuge auf meinem Hof bewegen. Gebt das bitte mal weiter, das soll ein Aufruf an alle ASTRIANER sein, sich gegenseitig mit Geschäften zu helfen und sich die Pässe zuzuspielen.

Nicht die Worte zählen, sondern die Taten, die Ergebnisse von erfolgreicher Zusammenarbeit. Denn wie kommen wir langfristig aus der Krise? Durch ausreichend einträgliche Geschäfte und ein strenges Kostenmanagement in den Betrieben!

Der Schlüssel der Zusammenarbeit ist das gegenseitige Vertrauen unter Menschen mit der Gewissheit, dass es klappen wird, weil man eine starke Gemeinschaft hinter sich weiß. Dies ist bei internationalen Verkehren umso wichtiger, da man neben den weiteren Entfernungen, andere Gewohnheiten, andere Geographien und Kulturen überwinden muss. Bei der ASTRE findet jeder Partner seine Integration sowohl bei den Kollegen in der Region als auch auf internationaler Ebene. Selbst die Ergebnisse der COVID-19 Befragung stimmen in diesem Punkt zuversichtlich, dass im Schnitt über alle Länder die Rate der stillgelegten Fahrzeuge nur rund 30% betragen hat oder nach dem Motto das Glas ist eben halbvoll damit dennoch 70% der Transportaktivitäten aufrechterhalten werden konnten.

In den letzten Wochen konnten über das Bureau Commerciale einige internationale Ausschreibungen bearbeitet werden und sind auf großes Interesse der Partner gestoßen. Vermehrt besteht auch großer Bedarf an Ausschreibungen im Bereich des eCommerce, der insbesondere in der Zeit der Krise stark gewachsen ist und sich anscheinend auch nach der Corona-Krise weiter etabliert.

Wir wollen in den nächsten Monaten das Netz noch weiter insbesondere im Bereich DACH ausbauen. Hier waren die Stimmen der potentiellen Partner Anfang des Jahres sehr verhalten. Stimmen wie: „Ich traue mich nicht an Frankreich ran, die Streiks machen mir Sorgen, es ist halt sehr schwer hier Fuß zu fassen.“ Mit der Krise hat sich dies relativiert, viele Partner sehen mittlerweile wieder Oberwasser, haben auch ihre Geschäftsausrichtung für die Zeit nach Corona neu überdacht und sehen vor allem zwei wesentliche Änderungen: Corona hat uns gezeigt, dass die Abhängigkeit von einzelnen Branchen sowie die einseitige Ausrichtung an einzelnen Regionen aufgeweicht werden muss. Wir sollten unser Geschäft deshalb streuen und mit nicht mehr als 20% des Umsatzes von einer Branche abhängig sein. Wir denken wieder an das internationale Geschäft, nicht zuletzt da wir den Kunden enger an uns binden und noch erträglichere Margen erzielen können.

ASTRE ist die in Europa von Mitgliedern und an Standorten am breitesten aufgestellte Kooperation. Sie verfügt aber auch mit ihren Zusatzangeboten wie Einkauf, Ausschreibungen, Weiterbildung, QSE und der ASTRE Digital über eine sehr breite Palette. Mit ihren Transportsystemen verfügt ASTRE über die gesamte Bandbreite der Möglichkeiten: Vom Palet System bis hin zur Komplettladung auf der Straße oder auch Intermodal. Während das Palet System sowie die Komplettladung bereits sehr gut etabliert sind, haben wir zusammen mit der Internationalen Kommission um Pierre-Jacques Bideau das Produkt LTL Part Load Solutions weiterentwickelt, um die Lücke zu schließen. Wir möchten mit regulären Linien zwischen den Plattformen LTL als internationalen Linienservice aufbauen. Wir haben damit einen wichtigen Baustein ergänzt und hoffen auch hier noch etliche Partner zur Generierung von Volumen und der Verdichtung der Verteilstrukturen und damit der preislichen Attraktivität gewinnen zu können. Erfreulich regelmäßig wird dieser Verkehr von Grieshaber Logistics AG und CTS Milano genutzt. Dafür möchten wir uns bedanken

Im Bereich API besteht die große Notwendigkeit, die südgängigen Rückladungen aus Nordeuropa zu befeuern. Deshalb haben wir in der Krise die Frachtenbörse API wieder eingesetzt und folgen derzeit dem Wunsch von einigen Partnern wie Torrestir und Orcelitrans, ein europäisches Frigonetz ins Leben zu rufen.

Die ASTRIANER, die die inhaltliche Anregung zu diesem Edito gegeben haben, waren Reiner Kammels von Mäuler Remscheid und Luc van Mieghem von van Mieghem Tubize. Wir regen an zu mehr Initiativen in dieser Richtung.