Von Stefan Hensel

Das europäische Logistiknetzwerk ASTRE umfasst im deutschsprachigen Raum aktuell zehn Mitglieder. Um die Unternehmen und ihre Geschichte dahinter besser kennenzulernen, werden wir Ihnen in regelmäßigen Abständen die einzelnen Mitglieder in einem Interview vorstellen.

Nachdem Sie bereits die Siegmann Int. Spedition GmbH und Moeller – International Spedition + Logistik GmbH kennengelernt haben und die Grieshaber Logistics Group AG, möchten wir Ihnen nun ein weiteres ASTRE-DACH Mitglied vorstellen.

Die Sachsenland Transport & Logistik GmbH wurde 1999 gegründet und bietet mit Niederlassungen in Dresden und Duisburg, Moskau, St. Petersburg sowie Vilnius internationale Logistikdienstleistungen mit großer Kundennähe an. Ein besonderer Tätigkeitsschwerpunkt liegt auf der Organisation und Abwicklung von Transporten nach Osteuropa, etwa nach Russland, in die Ukraine, nach Weißrussland oder nach Moldawien. Geschäftsführer Marko Weiselowski stellt das Unternehmen in unserem ASTRE-Interview vor.

Was zählt zu Ihrem Leistungsumfang und was sind Ihre Kernkompetenzen?

Marko Weiselowski: Wir bieten ein umfangreiches Portfolio im Bereich Transportlogistik für Ost- und Westeuropa an. Neben Komplettladungen führen wir mit entsprechenden Sonderfahrzeugen auch Groß- und Schwertransporte durch, befördern temperaturgeführte Güter sowie Express- und Teilladungen. Ein weiterer Bereich ist der trimodale Warenumschlag und das Befördern von Gütern über die Elbe mit unserer Roll on/Roll off-Anlage in Dresden. Daneben unterhalten wir großflächige Lager an verschiedenen Standorten. Als AEO-zertifiziertes Unternehmen sind wir zudem spezialisiert auf die Abfertigung von Zollverfahren und sorgen für größtmögliche Sicherheit in der Lieferkette.

Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie?

MW: Zurzeit beschäftigen wir 33 Mitarbeiter an 5 Standorten. Dabei überzeugt das Team nicht nur durch Know-how und ein weltweites Netzwerk, sondern auch durch Sprachenvielfalt: 15 Sprachen beherrschen unsere Mitarbeitern verhandlungssicher, um eine individuelle und persönliche Kundenbetreuung zu gewährleisten.

In welchen Ländern sind Sie aktiv?

MW: Neben unseren Büros in Dresden, Duisburg, Moskau, St. Petersburg, Kiew und Vilnius sind wir mit unseren Transporten in ganz Europa unterwegs.

Wie wurden Sie auf ASTRE DACH aufmerksam?

MW: Wir haben die ASTRE DACH auf der Messe München kennengelernt.

Seit 2014 sind Sie ein Teil des Netzwerkes, was waren die Gründe für die Mitgliedschaft?

MW: Wir wollten mithilfe der ASTRE unser Geschäft in Frankreich aufbauen und unsere Partnernetzwerke erweitern. Und tatsächlich haben wir in den letzten Jahren dank dem Netzwerk neue Relationen erschlossen und konnten nun verstärkt Teil- und Sammelgut in unser Portfolio aufnehmen.

Welches ist Ihr stärkstes Argument, um der ASTRE DACH beizutreten?

MW: Die ASTRE DACH steht für eine faire Zusammenarbeit, die wir sehr schätzen. Zudem bietet sie einen unschlagbaren Service was den Bereich Frankreich angeht. Das kam unseren Zielen besonders entgegen. Durch die Kooperationen mit anderen Transportunternehmen und weltweiten Partnern ergeben sich zusätzlich zu den Kontakten auch handfeste finanzielle Vorteile beim Einkauf.

ASTRE DACH beschäftigt sich viel mit dem Einfluss der Politik auf die Logistikbranche. Welche Forderungen haben Sie an die Politik?

MW: In meinen Augen sollte der Mittelstand stärker gefördert werden. Dazu gehört es bürokratische Abläufe zu verschlanken und abzubauen sowie den Unternehmen einen einfacheren Zugang zu Förderungen zu ermöglichen, um die Internationalisierung und die Digitalisierung des Mittelstandes voranzutreiben. Damit einher geht auch eine Gewährleistung von Chancengleichheit des Mittelstandes gegenüber den EU-Nachbarländern hinsichtlich Fahrerlöhne und Betriebskosten. Unabhängig davon sind der Ausbau und die Sanierung der Verkehrsinfrastruktur elementarer Bestandteil für eine ökonomische und ökologische Logistik.

Welche weiteren Logistikthemen gilt es auf die Agenda zu setzen?

MW: Ein weiterer Punkt ist der Fahrermangel, der in der Verkehrspolitik viel zu wenig thematisiert wird. Eine bessere mitunter auch faire Darstellung des Fahrerberufs – auch in den Medien – könnte dazu beitragen, das Image aufzuwerten und dem Beruf wieder mehr Attraktivität zu verleihen.

Ähnlich schwierig sehe ich den Begriff „kostenlose Lieferung“, der in meinen Augen die logistische Leistung aller Beteiligten sowie die Branche an sich in ihrer Wertschätzung herabsetzt. Das der große Teil zum Beispiel der Paketauslieferung nicht sichtbar ist, ist eine logistische Höchstleistung vieler tausender Menschen, und nicht etwa Ausdruck von wenigen Kosten. Daher sollte es verpflichtend sein, die Kosten einer Lieferung entsprechend auszuweisen – auch bei Retouren.

Wie denken Sie über die Themen Digitalisierung in Bezug auf die Logistik?

MW: Die Digitalisierung der Logistik im Mittelstand erfolgt im Moment nur auf Anfrage des Kunden. Wenn dieser beispielsweise eine Schnittstelle fordert, und somit eine Geschäft in Aussicht stellt. Hier müssen bessere Anreize geschaffen werden, damit die Logistik selbst aktiv wird und durch den digitalen Ausbaue neue Standortvorteile schafft.

 

 

Vielen Dank für das Interview!

Mehr über die Sachsenland Transport & Logistik GmbH erfahren Sie hier – mehr über die ASTRE DACH hier.